N E U E R T E R M I N für 2025:
Yoga Retreat "Erholung pur"
ca. 1,5 Std. von Berlin entfernt
12. - 15. Juni 2025
Breitenteicher Mühle, Angermünde
Das Yoga Retreat in der gemütlichen Breitenteicher Mühle bietet dir eine Zeit der Einkehr, dem eigentlichen Sinn eines Retreats. Dabei verbindet man sich mit der wunderbaren Natur im Äußeren und mit der eigenen Seelenqualität im Inneren. Sich zu verbinden ist immer erholsam und entspannend zugleich.
Eine Oase, genau richtig für einen kurzen Ausstieg aus dem getriebenen Stadtleben. Die Nähe zu Berlin ist perfekt! Die unkomplizierte Anreise, ob per Regionalbahn ohne Umsteigen von Berlin aus oder per Auto ist innerhalb von 1 ½ Stunden machbar. Ein liebevoll zusammengestelltes und inspirierendes Yoga Programm erwartet dich. Jeder Tag bietet am Morgen mit Meditation, gefolgt von einer Yogaeinheit und Atemübungen. Am späten Nachmittag folgt eine entspannende Yogaeinheit zu verschiedenen Themen. Bei einer schweigenden Gehmeditation in der freien Natur üben wir uns in Mouna. Und am Freitag Abend gibt es ein Sound- und Klangbad. Nada Brahma - ein ganz besonderes Erlebnis mit Manfred Tiek als Soundgestalter und mit Yoga Nidra werden wir tief ins Zentrum unserer Zufriedenheit und Liebe tauchen. Im sehr großenund geräumigen Yogaraum, der mit einem Holzboden ausgestattet ist, haben wir viel Platz für die eigene Praxis und Raum zur Entfaltung. Wir sind die einzige Gruppe vor Ort. Einfache, aber sympathische und hochwertige 2-Bett, 3- oder 4-Bett Zimmer mit geteilter Bad, Badewanne/DU/WC, sowie lauschige Plätze rund um die Mühle, sorgen für gemütliche Atmosphäre. Ein reichhaltiges und leckeres Frühstücksbuffet sowie das gesunde vegetarische Bio-Abendessen kann entspannt bei schönem Wetter auch draußen eingenommen werden. Dort ist sehr viel Platz und ein beschaulicher Fluss lädt zum Verweilen ein. Ich freue mich auf dich und unser gemeinsames Yoga Retreat. Programmablauf
Donnerstag, 12.06.2025
Anreise - Check in ab 14:30 - 15:00 Uhr möglich 16:00 - 18:00 Uhr: Welcome & Yogastunde 18:00 Uhr: Abendessen 20:00 Uhr: Meditation Freitag, 13.06.2025 08:00 - 08:20 Uhr: Meditation 08:30 - 08:45 Uhr: Chanten 08:45 - 10:00 Uhr: Yoga, Anti Stress Übungen ab 10:00 Uhr: Frühstück- und Brunchbuffet 12:00 - 13:00 Uhr: "mouna" Silent Walk, Spaziergang - Achtsamkeitsübung 16:00 - 18:00 Uhr: Yoga, Atemübungen, Entspannungsübungen Entspannung mit Yoga Nidra & nāda brahma - Sound- und Klangbad 18:00 Uhr: Abendessen ... freie Zeit für Pausen, relaxen, Seele baumeln lassen Tagsüber Obst, Wasser, Tee zur freien Verfügung Samstag, 14.06.2025 08:00 - 08:20 Uhr: Meditation 08:30 - 08:45 Uhr: Chanten 08:45 - 10:00 Uhr: Yoga ab 10:00 Uhr: Frühstück- und Brunchbuffet ... freie Zeit für Sonnenbaden, Lesen, genießen 16:00 - 18:00 Uhr: Yoga, Atemübungen, Energieübungen 18:00 Uhr: Abendessen ... freie Zeit für Pausen, relaxen, Seele baumeln lassen Tagsüber Obst, Wasser, Tee zur freien Verfügung Sonntag, 15.06.2025 08:00 - 08:20 Uhr: Meditation 08:30 - 08:45 Uhr: Chanten 08:45 - 10:00 Uhr: Yoga, Atemübungen, Energieübungen, etc. ab 10:00 Uhr: Frühstück- und Brunchbuffet 12:00 - 13:00 Uhr: anschließend Verabschiedung & Abreise Änderungen vorbehalten. Fragen und Anmeldung
Das Anmeldeformular für das Yoga Retreat, mit allen Details, sende ich dir umgehend zu.
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Termin
Donnerstag, 12.06. - Sonntag, 15.06.2025
Anreise ab 14:30 - 15:00 Uhr Erste entspannte Yogastunde von 16:00 - 18:00 Uhr Ort
Seminarhaus Breitenteicher Mühle
Biosphärenreservat Schorfheide, 16278 Frauenhagen, Ortsteil Angermünde https://www.breitenteicher-muehle.de/ Was erwartet dich
Für wen ist das Retreat geeignet
Kosten
1 x Yoga und Atemretreat und Organisationsgebühr:
3 x Übernachtung in der Breitenteicher Mühle:
3 x Verpflegung:
Bevor die Kosten für Übernachtung und Verpflegung direkt an die Breitenteicher Mühle bezahlt werden, bitte auf meine Anmeldebestätigung warten. Obst, Wasser und Tee stehen ganztägig gratis zur Verfügung. |
Vielen Dank für dein Interesse.
Ich freue mich auf ein friedliches und gemütliches Yoga Retreat mit DIR und EUCH!
Bis dahin,♥ lichst
Brigitte
B R A N D E N B U R G - TAGESSPIEGEL
berichtet über mein Yogaretreat
Es freut mich sehr, dass mein Yogatretreat einen großen Artikel in der Sonderausgabe Brandenburg, des Tagesspiegel, bekommen hat.
D A S S A G E N T E I L N E H M E R * I N N E N Ü B E R D A S Y O G A R E T R E A T
H A P P Y P E O P L E
„Liebe Brigitte,
wer dem Alltag mal so richtig entfliehen möchte, ist bei Brigittes Yoga Retreat genau richtig - ein Kurzurlaub für alle Sinne: RUHE - an einem besonders schönen Ort in mitten der Natur, abseits der Zivilisation bei den Tieren des Hauses, Feldes, Teiches und Moores, gepaart mit einer tollen YOGAPRAXIS - meditativ, spirituell, eine wahre Wohltat für Köper, Geist und Seele und beste vegetarische, regionale Köstlichkeiten, auch aus dem eigenen Garten der Breitenteicher Mühle. Man kann ganz für sich sein, Kraft schöpfen oder auch ganz zwanglos in Kontakt mit anderen Yogis inspirierende Momente genießen. Eine besonders wertvolle Erfahrung ist auch der Spaziergang in Stille, wo man förmlich von der positiven Energie der anderen Teilnehmer getragen wird und das meditative Klangbad beim Yoga Nidra. Ich war schon 2x bei diesem Retreat und freue mich schon heute auf das nächste Mal, denn Brigitte ist für mich eine erfahrene Yogalehrerin unerschöpflichen Reichtums auf allen Ebenen des Seins.“
Liebe Grüße, Anika
"Guten Morgen liebe Brigitte,
ich bin noch ganz beseelt von unserem Yogaretreat. Es war wirklich eine wunderbare Auszeit. Die Umgebung ist zauberhaft, in der Mühle fühlt man sich gleich wohl und das (glutenfreie!) Essen ist superlecker. Dein Yogaunterricht ist sowieso einfach klasse, ich habe sehr viel mitgenommen. Die richtige Balance, sich zu fordern und zu entspannen. Ich schätze die Art, wie Du fast nebenbei die Philosophie vermittelst. Vielen Dank für dieses schöne Wochenende!
Herzliche Grüße Karin
"Herzallerliebste Brigitte,
ich habe soviel Schönes und Gutes erlebt an diesem Wochenende. Alles so wohltuend. Augenschmaus mit geschlossenen und offenen Augen.
Ohrenschmaus beim Klangbad und in der wunderbaren Natur rings um die Mühle. Das erste Mal in meinem Leben habe ich ein 1-Tage-Altes Entenküken in meiner Hand gehalten.
Neue Yoga und Meditationserfahrungen mit meinem Körper -- was der alles kann -- wow. Trotzdem genug Zeit für sich selbst.
Das Essen war so gut und mit Rücksichtnahme auf Befindlichkeiten wie #glutenfrei.
Also für mich die perfekte Auszeit vom Alltag, die noch lange nachwirken wird.
Ich danke Dir dafür. Deine so liebevolle und ruhige Art ist so angenehm beim Yoga.
Ich liebs.
Also, jetzt kommt es natürlich wie es kommen musste: ICH MÖCHTE SEHR GERNE IM NÄCHSTEN JAHR WIEDER TEILNEHMEN!!! Freu mich jetzt schon."
Deine Ilka
Liebste Brigitte,
noch einmal ganz, ganz herzlichen Dank für vier wunderbare Yoga-Meditations-Erlebnis-Retreat-Tage in der wunderschönen Uckermark.
Die Breitenteicher Mühle ist einfach ein einzigartiger Platz, verwunschen schön, mit all den blühenden Blumen und Hecken und Tieren, das Essen läßt keine Wünsche offen und alle Teilnehmer:innen im harmonischen Miteinander.
Dann auch noch die abwechslungsreiche Yogapraxis.
Mit Liebe denke ich an die Tage zurück.
Danke Danke Danke.
Viele liebe Grüße an Dich,
Maria
"Liebe Brigitte,
vielen Dank für das tolle erholsame Atem und Yoga Retreat in der Breitenteicher Mühle, welches mir total viel Energie für die nächsten Wochen gegeben hat. Ich fühle mich gestärkt für meinen doch recht stressigen Alltag.
Ich muss zugeben, ich habe ein wenig Zeit gebraucht um an zugekommen und abzuschalten, aber nach dem Soundbad von Manfred am Freitagabend, war ich angekommen und tatsächlich tiefenentspannt. Am intensivsten geprägt hat mich die "blind Yoga Session" am Samstagnachmittag. Danach hatte ich das Gefühl ich kann alles schaffen und nichts wirft mich mehr so schnell aus der Bahn.
Danke für die schöne gemeinsame Zeit. Ich bin bestimmt 2023 wieder mit dabei. 🌻"
Beste Grüße
Christiane
Liebe Brigitte,
"vielen Dank!
Ich bin mit deutlich angehobener Energie in die Alltag zurückgekehrt.
Großartiges Retreat an wunderschönem Ort mitten in der Natur.
Ich freue mich, Dich bei der Gelegenheit kennengelernt zu haben und mag Deine Art zu unterrichten sehr: perfekte Balance zwischen philosophischer Tiefe und alltäglichem Humor."
Gruß Bettina
"Liebe Brigitte,
Dein schier unerschöpflicher Schatz an Asanas, und die Vielfalt ist jedes Mal wieder beeindruckend.
Es war ein wirklich angenehmes und konzentriertes Yoga und Atemretreat, mit fokussierten Teilnehmerinnen, und die schöne Umgebung, das superleckere Essen und Dein unerschöpfliches Reservoir an Übungen. Einfach perfekt."
Liebe Grüße, Maria
T A G E S S P I E G E L berichtet
über mein Yogaretreat, 06.03.2022
von Bettina Hohmann
für die Leseversion ganz nach unten scrollen
Stilles Land
Atmen im Wald, Dehnen im Biosphärenreservat, Schweigen im Kloster: Drei Tipps, wo sich in Brandenburg ohne viel Aufwand dem Stress des Alltags entfliehen lässt
Von Bettina Homann
YOGA IN DER MÜHLE
Kaum geöffnet, werden die Augen schon wieder geschlossen.
Zwischen Bett und Yogaraum liegen nur ein paar Schritte über den Hof.
Der Tag in der Breitenteicher Mühle, etwa fünf Kilometer nördlich von Angermünde, beginnt mit Meditation. Einatmen, ausatmen, wieder einatmen. Draußen bellen die Hunde, sonst ist es ruhig. Nur Aufmerksame hören das leise Grollen des Mühlrads im Erdgeschoss. Am Ende der Meditation ist es hell geworden, durch die bodentiefen Fenster sieht man die sanften Hügel des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Es folgt der aktive Teilder Morgenpraxis: Dehnen, Strecken und Ausklopfen der Glieder. Sonnengrüße, Drehungen und Vorbeugen.
Die Yoga-Übungen, die Brigitte Zehethofer im viertägigen„Yoga & Atem“-Retreat in der Breitenteicher Mühleunterrichtet, sind keine schweißtreibenden Akrobatikkunststücke.
Vielmehr geht es um Haltungen und Abläufe, die einfach genug sind, sodass die Aufmerksamkeit reicht, um eigene Bewegungsabläufe zu beobachten – und den Atem zu kontrollieren. Dieser ist für die erfahrene Yogalehrerin und Yogatherapeutin das Wichtigste.
„Über den Atem können wir lernen, unser Nervensystem zu steuern“, sagt Zehethofer, der man ihre österreichische Herkunft deutlich anhört.
Daher wird dem Pranayama, wie die Atemübungen im Yoga heißen, viel Zeit gewidmet. Unter anderem wird Wechselatmung geübt, bei der abwechselnd ein Nasenloch zugehalten wird, oder Feueratmung, bei der stoßweise ausgeatmet wird, und die wegen ihrer energetischen Wirkung auch „Espresso der Yogis“ genannt wird.
Nach der Morgenpraxis gibt es Frühstück. Das Buffet mit Hirseporridge, frischem Birchermüsli, Salaten, Gemüse, Brot und selbst gemachten Aufstrichen schmeckt gut. Auch alle anderen Mahlzeiten gehören eher in die Kategorie vegetarisch-vegane Gourmetküche.
Die denkmalgeschützte Mühle mit zwei Nebengebäuden liegt mitten im Naturschutzgebiet. Speziell gefertigte blaue Fensterrahmen, Fußbodenheizung unter den Holzböden, Natursteinfliesen in den Bädern – mit der hochwertigen Restaurierung hat sich der ehemalige Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Frank Hantzsche einen Traum erfüllt.
„Hohe Qualität und dennoch klösterlich schlicht“, beschreibt er das Konzept. Die Welse, ein Nebenfluss der Oder, treibt das alte Mühlrad an und erzeugt grünen Strom. Es gibt eine eigene Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung.
Hantzsche verliebte sich bereits in den 1990er Jahren in das damals verfallene Gebäude, als Freunde von ihm es kauften, um dort Kunstprojekte zu realisieren. Als das schiefging, übernahm und sanierte er die Mühle und eröffnete 2015 gemeinsam mit seiner Frau das Seminarhaus. Um die besondere Energie des Ortes zu pflegen, finden nur Veranstaltungen statt, bei denen es um „gelebte Spiritualität“ geht.
Nach dem Frühstück ist Zeit zum Spazierengehen. Die meisten Teilnehmerinnen – bis auf einen Mann sind ausschließlich Frauen da – sind zu zweit oder dritt gekommen, viele besuchen auch in Berlin regelmäßig die Klassen von Brigitte Zehethofer.
„Eine Stunde fahren und doch ganz weit weg sein“, sagt eine von ihnen, das sei das Schöne an so einem Retreat.
„Eine kurze Auszeit von Job und Familie ist mein ganz persönlicher Luxus“, sagt eine andere.
In alle Richtungen ist die Mühle von Feldern, Wiesen und kleinen Waldstücken umgeben.
Man kann weit laufen, ohne jemandem zu begegnen. Auf der Hügelkuppe wiegen sich Birken im milden Herbstwind, die Furchen der Äcker sehen aus wie mit dem Kamm gezogen. Findlinge liegen auf den Wiesen und grau verwitterte Baumstämme, die Saurierknochen ähneln. Aus dem Gebüsch flattert aufgeschreckt ein Fasan, eine GruppeSchafe steht reglos da, alle in die gleiche Richtung ausgerichtet, als hätte sie jemand so arrangiert. Durch den weiten Himmel ziehen Formationen von Wildgänsen.
Am Nachmittag folgt die zweite Yogasession des Tages. In solch einem Retreat ist Zeit für Experimente wie die „blinde Stunde“, die alle Teilnehmer komplett mit verbundenen Augen absolvieren.
Zunächst wirkt das verunsichernd, dann klappt es ganz gut. Nur die Balanceübungen fallen deutlich wackeliger aus als gewohnt.
Zehethofer ermutigt alle mit einem kleinen Exkurs zu Upeksha – zu Nachsicht und Fehlerfreundlichkeit. Neben Empathie und Begeisterungsfähigkeit wird diese Nachsicht, auch und gerade den eigenen Unzulänglichkeiten gegenüber, in der Yogalehre als eine der vier Herzensqualitäten gepriesen.
Vor der Abreise am Sonntag gibt es noch einen gemeinsamen schweigenden Gang. Alle stapfen nebeneinander her. In der Gruppe fühlt sich Stille anders an, als wenn man allein ist. Irgendwie dichter, fühlbarer. Auf dem Hügel kommen alle zum Stehen, in der Ferne drehen die Windräder langsam ihre Flügel. Einige Frauen schließen die Augen, wenden die Gesichter der Sonne zu. Zehethofer fordert die Gruppe auf, den Moment wahrzunehmen.
Dankbarkeit zu spüren für das Wunder des Daseins.
Das fällt hier nicht schwer.
***
Yoga in der Breitenteicher Mühle, Breitenteicher Mühle 2, Frauenhagen.
Drei Tage Retreat kosten beispielsweise ab 200 Euro. Übernachtung mit Vollpension ab 90 Euro pro Nacht.
Details unter breitenteicher-muehle.de
Veröffentlicht am So., 6. März 2022
Der Tagesspiegel -Spätausgabe - Seite 10 - Ressort: Sonntag - Rubrik: UNTERWEGS
Fotos: Malte Jäger
Atmen im Wald, Dehnen im Biosphärenreservat, Schweigen im Kloster: Drei Tipps, wo sich in Brandenburg ohne viel Aufwand dem Stress des Alltags entfliehen lässt
Von Bettina Homann
YOGA IN DER MÜHLE
Kaum geöffnet, werden die Augen schon wieder geschlossen.
Zwischen Bett und Yogaraum liegen nur ein paar Schritte über den Hof.
Der Tag in der Breitenteicher Mühle, etwa fünf Kilometer nördlich von Angermünde, beginnt mit Meditation. Einatmen, ausatmen, wieder einatmen. Draußen bellen die Hunde, sonst ist es ruhig. Nur Aufmerksame hören das leise Grollen des Mühlrads im Erdgeschoss. Am Ende der Meditation ist es hell geworden, durch die bodentiefen Fenster sieht man die sanften Hügel des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Es folgt der aktive Teilder Morgenpraxis: Dehnen, Strecken und Ausklopfen der Glieder. Sonnengrüße, Drehungen und Vorbeugen.
Die Yoga-Übungen, die Brigitte Zehethofer im viertägigen„Yoga & Atem“-Retreat in der Breitenteicher Mühleunterrichtet, sind keine schweißtreibenden Akrobatikkunststücke.
Vielmehr geht es um Haltungen und Abläufe, die einfach genug sind, sodass die Aufmerksamkeit reicht, um eigene Bewegungsabläufe zu beobachten – und den Atem zu kontrollieren. Dieser ist für die erfahrene Yogalehrerin und Yogatherapeutin das Wichtigste.
„Über den Atem können wir lernen, unser Nervensystem zu steuern“, sagt Zehethofer, der man ihre österreichische Herkunft deutlich anhört.
Daher wird dem Pranayama, wie die Atemübungen im Yoga heißen, viel Zeit gewidmet. Unter anderem wird Wechselatmung geübt, bei der abwechselnd ein Nasenloch zugehalten wird, oder Feueratmung, bei der stoßweise ausgeatmet wird, und die wegen ihrer energetischen Wirkung auch „Espresso der Yogis“ genannt wird.
Nach der Morgenpraxis gibt es Frühstück. Das Buffet mit Hirseporridge, frischem Birchermüsli, Salaten, Gemüse, Brot und selbst gemachten Aufstrichen schmeckt gut. Auch alle anderen Mahlzeiten gehören eher in die Kategorie vegetarisch-vegane Gourmetküche.
Die denkmalgeschützte Mühle mit zwei Nebengebäuden liegt mitten im Naturschutzgebiet. Speziell gefertigte blaue Fensterrahmen, Fußbodenheizung unter den Holzböden, Natursteinfliesen in den Bädern – mit der hochwertigen Restaurierung hat sich der ehemalige Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Frank Hantzsche einen Traum erfüllt.
„Hohe Qualität und dennoch klösterlich schlicht“, beschreibt er das Konzept. Die Welse, ein Nebenfluss der Oder, treibt das alte Mühlrad an und erzeugt grünen Strom. Es gibt eine eigene Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung.
Hantzsche verliebte sich bereits in den 1990er Jahren in das damals verfallene Gebäude, als Freunde von ihm es kauften, um dort Kunstprojekte zu realisieren. Als das schiefging, übernahm und sanierte er die Mühle und eröffnete 2015 gemeinsam mit seiner Frau das Seminarhaus. Um die besondere Energie des Ortes zu pflegen, finden nur Veranstaltungen statt, bei denen es um „gelebte Spiritualität“ geht.
Nach dem Frühstück ist Zeit zum Spazierengehen. Die meisten Teilnehmerinnen – bis auf einen Mann sind ausschließlich Frauen da – sind zu zweit oder dritt gekommen, viele besuchen auch in Berlin regelmäßig die Klassen von Brigitte Zehethofer.
„Eine Stunde fahren und doch ganz weit weg sein“, sagt eine von ihnen, das sei das Schöne an so einem Retreat.
„Eine kurze Auszeit von Job und Familie ist mein ganz persönlicher Luxus“, sagt eine andere.
In alle Richtungen ist die Mühle von Feldern, Wiesen und kleinen Waldstücken umgeben.
Man kann weit laufen, ohne jemandem zu begegnen. Auf der Hügelkuppe wiegen sich Birken im milden Herbstwind, die Furchen der Äcker sehen aus wie mit dem Kamm gezogen. Findlinge liegen auf den Wiesen und grau verwitterte Baumstämme, die Saurierknochen ähneln. Aus dem Gebüsch flattert aufgeschreckt ein Fasan, eine GruppeSchafe steht reglos da, alle in die gleiche Richtung ausgerichtet, als hätte sie jemand so arrangiert. Durch den weiten Himmel ziehen Formationen von Wildgänsen.
Am Nachmittag folgt die zweite Yogasession des Tages. In solch einem Retreat ist Zeit für Experimente wie die „blinde Stunde“, die alle Teilnehmer komplett mit verbundenen Augen absolvieren.
Zunächst wirkt das verunsichernd, dann klappt es ganz gut. Nur die Balanceübungen fallen deutlich wackeliger aus als gewohnt.
Zehethofer ermutigt alle mit einem kleinen Exkurs zu Upeksha – zu Nachsicht und Fehlerfreundlichkeit. Neben Empathie und Begeisterungsfähigkeit wird diese Nachsicht, auch und gerade den eigenen Unzulänglichkeiten gegenüber, in der Yogalehre als eine der vier Herzensqualitäten gepriesen.
Vor der Abreise am Sonntag gibt es noch einen gemeinsamen schweigenden Gang. Alle stapfen nebeneinander her. In der Gruppe fühlt sich Stille anders an, als wenn man allein ist. Irgendwie dichter, fühlbarer. Auf dem Hügel kommen alle zum Stehen, in der Ferne drehen die Windräder langsam ihre Flügel. Einige Frauen schließen die Augen, wenden die Gesichter der Sonne zu. Zehethofer fordert die Gruppe auf, den Moment wahrzunehmen.
Dankbarkeit zu spüren für das Wunder des Daseins.
Das fällt hier nicht schwer.
***
Yoga in der Breitenteicher Mühle, Breitenteicher Mühle 2, Frauenhagen.
Drei Tage Retreat kosten beispielsweise ab 200 Euro. Übernachtung mit Vollpension ab 90 Euro pro Nacht.
Details unter breitenteicher-muehle.de
Veröffentlicht am So., 6. März 2022
Der Tagesspiegel -Spätausgabe - Seite 10 - Ressort: Sonntag - Rubrik: UNTERWEGS
Fotos: Malte Jäger
K O N T A K TBrigitte ZehethoferZertif. Yogalehrerin (2000h+, zertif. von Zentrale Prüfstelle Prävention)
Yogatherapeutin Heilpraktikerin für Psychotherapie Dozentin Stressmanagement Coach Entspannungspädagogin Wingwave® Coach Dipl. Rückentrainerin Spiraldynamik® Diplom Intermediate Telefon: +49(0)176-4000 59 69 E-Mail: [email protected] |
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